Das Haus gegen Diebe sichern

Winterzeit ist Einbruchzeit. Die richtigen Maßnahmen machen es Langfingern schwer, sodass sie ihr Vorhaben in der Regel erfolglos abbrechen.

 

In den dunklen Wintermonaten haben Diebe Hochsaison. „Am späten Nachmittag, noch bevor die meisten von der Arbeit nach Hause kommen, werden im Schutz der Dämmerung die meisten Einbrüche verübt“, berichtet Michael Wenzien von der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle in Hamburg.

Solch ungebetene Gäste stiegen im Jahr 2018 insgesamt 4.811 Mal in fremde Häuser in Hamburg ein. Im Jahr 2017 registrierte die Polizei noch 5.772 Taten, bereits seit mehreren Jahren nehmen die Einbrüche in der Hansestadt ab. „Die Hamburger sind inzwischen bereit, in den Einbruchschutz zu investieren, das zahlt sich aus“, so Wenzien. Untersuchungen zeigen: Benötigen Einbrecher mehr als drei Minuten, lassen sie in der Regel von ihrem Vorhaben ab.

 

Hintergreifhaken und Mehrfachriegel

Türen sollten gut gesichert sein, denn sie stellen oft das Angriffsziel Nummer Eins für Langfinger dar. Stabile Türblätter, –rahmen und Scharniere, Hintergreifhaken sowie eine Mehrfachverriegelung erschweren den Zugang erheblich. Die Sicherheitsprodukte werden in verschiedene Widerstandsklassen unterteilt. Experten raten mindestens zu Klasse 2, um diese zu knacken, brauchen Diebe durchschnittlich 15 Minuten. Zudem sollten die Produkte nach DIN-Norm zertifiziert sein. „Mieter, die an ihrer Wohnungstür werkeln lassen, müssen allerdings das Einverständnis des Vermieters einholen“, betont Wenzien. Alternativ zur Nachrüstung mache es Sinn, ein Angebot über eine neue sichere Tür einzuholen, „das wird manchmal günstiger“, weiß Wenzien.

 

Fenster nachrüsten

In Mehrfamilienhäusern laden die Fenster im Erdgeschoss und im ersten Stock zum Einstieg ein. „Vor allem wenn sie schlecht einsehbar auf der Rückseite des Gebäudes liegen und obendrein noch Einstiegshilfen wie ein Gartentisch verfügbar sind“, erläutert Wenzien. In den unteren Geschossen lohnt meist der nachträgliche Einbau von Verriegelungen mit Pilzzapfen-Sicherheitsbeschlägen, verschließbaren Griffen und unter Umständen auch Verbundsicherheitsglas. In belebteren Gegenden hebeln Einbrecher die Fenster allerdings meist lieber auf, statt sie mit lautem Getöse einzuschlagen. „Eine Terrassentür braucht grundsätzlich einen höheren Sicherheitsstandard als das Badezimmerfenster im ersten Stock“, ergänzt Wenzien. Für die jeweils nötige Ausstattung sollte man sich von einem Fachbetrieb beraten lassen.

 

Mechanik vor Elektronik

Eine Alarmanlage spielt vor allem für Mehrfamilienhäuser eine untergeordnete Rolle. „Zudem löst auch der Postbote schon mal einen Fehlalarm aus“, so die Erfahrung von Wenzien. Sinn mache aber unter Umständen ein Glasbruchmelder für gut erreichbare Fenster. Grundsätzlich gilt: Bei der Anlage sollte es sich um ein zertifiziertes Produkt handeln, welches sich mit einem Wachunternehmen oder direkt mit der Polizei verbinden lässt. Einfach und wirksam: Die Anwesenheit zu simulieren, etwa mithilfe einer Zeitschaltuhr, mit der das Licht in unregelmäßigen Abständen an- und ausgestellt wird.

 

Hilfe von nebenan

Wichtig ist auch eine wachsame Nachbarschaft. „Wer Verdächtiges im Haus gegenüber beobachtet, sollte sofort die Polizei unter der Nummer 110 anrufen“, betont Wenzien. Leider sei die Hemmschwelle bei den meisten zu hoch, viel zu selten würde in solchen Momenten zum Hörer gegriffen, um polizeiliche Hilfe zu holen.

 

Beratung von der Polizei

Die Experten der Hamburger Polizei beraten nach Terminvereinbarung kostenfrei zur Einbruchprävention und führen verschiedene Produkte vor.

Kontakt:
Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle Hamburg
Caffamacherreihe 4
20355 Hamburg
Email: kriminalberatung@polizei.hamburg.de
Tel.: (040) 4286-70777

 

 

 

©2019 PRIVATBAU GmbH für Baubetreuung Hamburg