Kleiner Aufwand, große Wirkung

Wer die Energiekosten senken möchte, muss nicht unbedingt eine Rundum-Sanierung angehen. Auch kleine Maßnahmen können viel ausrichten.

 

Die Heizung im Winter hochzudrehen, geht gerade bei Altbauten oft ins Geld. Je älter ein Gebäude ist, desto einfacher kann man aber meist auch Energie einsparen. „Mit relativ günstigen Lösungen lässt sich nicht selten bereits ein guter Erfolg erzielen“, weiß Lars Beckmannshagen vom Zentrum für Energie, Bauen, Architektur und Umwelt (ZEBAU).  Zudem unterstützen die KfW-Förderbank und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) energetische Maßnahmen wie etwa die Optimierung der Heizungsanlage.

 

Fenster abdichten

Zieht es durch Fenster und Türen, geht wertvolle Wärme verloren. Ein schneller Test gibt Aufschluss: Lässt sich ein Papierstreifen zwischen Fenster und Rahmen nach dem Schließen mühelos hin- und herschieben, dringt zu viel Kälte durch die Ritzen. Beheben kann man dies einfach mit Gummidichtbändern aus dem Baumarkt. „Darauf achten, dass anschließend noch ein Luftaustausch stattfindet, sonst kann sich Schimmel ausbreiten“, warnt Beckmannshagen. Bewährt hat sich regelmäßiges Stoßlüften. Im Winter reichen täglich dreimal fünf Minuten, im Sommer die Zeit auf bis zu 30 Minuten ausweiten.

 

Rohrleitungen dämmen

Wahre Energiefresser sind nicht isolierte Heizungsleitungen, die durch den kalten Keller führen – und laut Energieeinsparverordnung (EnEV) ohnehin in Mehrfamilienhäusern gedämmt werden müssen. Spezielle Dämmschläuche mit passendem Innendurchmesser lassen sich unkompliziert anbringen. Die Dämmstärke sollte mindestens dem Durchmesser des Rohrs entsprechen. Vorher die Leitungen auf kleine Lecks überprüfen, denn ein Druckverlust verschwendet ebenfalls Energie.

 

Thermostate einstellen

Nicht zu hoch Heizen: „Jedes Grad weniger spart etwa drei bis fünf Prozent der Energie“, betont Beckmannshagen. Eine Raumtemperatur von 20 bis 21 Grad reicht aus, dann steht das Thermostat auf Stufe drei. Ökonomisch arbeiten programmierbare Thermostatventile. Während man bei der Arbeit ist, läuft die Heizung so auf niedrigem Niveau, kurz vor Feierabend fährt sie hoch. „Grundsätzlich sollte die Temperatur immer über 15 Grad liegen, sonst kühlen die Räume zu stark aus und das Aufheizen wird unterm Strich teuer.“

 

Alte Pumpe erneuern

Eine alte Heizungspumpe arbeitet immer mit gleicher Drehzahl und verpulvert so reichlich Strom und Energie. In einigen Häusern läuft sie sogar den Sommer pausenlos durch. Wirtschaftlicher ist eine moderne Hocheffizienzpumpe (Kosten: im Schnitt ca. 400 Euro), die auch mit der Heizungsanlage abgeglichen wird. „Viele Heizungen, die älter als 30 Jahre sind, müssen laut EnEV ausgetauscht werden“, so Beckmannshagen. Den Brenner auszuwechseln, lohne aufgrund der hohen Kosten bei betagten Anlagen in der Regel nicht mehr.

 

Heizlast berechnen

„Ein hydraulischer Abgleich hat nicht nur den Heizkessel, sondern das Gesamtsystem im Blick“, erklärt Beckmannshagen. Dabei berechnet ein Fachmann die Heizlast der Räume und stimmt alle Komponenten so aufeinander ab, dass sich die Wärme möglichst gleichmäßig verteilt und nur wenig Energie verloren geht. Jeder Heizkörper läuft dann mit dem richtigen Druck und erhält so viel Wasser, wie er tatsächlich braucht. Die Kosten für den hydraulischen Abgleich hängen unter anderem von der Art der Heizung, der Wohnungs- und Hausgröße ab, sie amortisieren sich mit der Förderung im Schnitt nach etwa fünf Jahren.

 

 

©2018 PRIVATBAU GmbH für Baubetreuung Hamburg